Ducati 1199 Panigale im 50.000 Km-Dauertest | MOTORRADonline.de

2022-05-14 03:48:52 By : Ms. Eva Chen

Speichere Touren und füge sie zu deinem Profil hinzu um sie später wieder aufrufen zu können.

Registriere Dich kostenlos um diese Funktion zu nutzen.

Willst du deine Tour wirklich löschen?

Wenn es eine von Dir erstellte Tour ist, ist sie für andere Nutzer auch gelöscht.

Das Fahren mit einer Ducati 1199 Panigale ist ein elementares Erlebnis. Über 50.000 Kilometer bereicherte die feurige Sportlerin unseren Dauertest-Fuhrpark. Doch am Ende des Dauertests zählen nicht Rasse oder Schönheit, sondern innere Werte. Messwerte. Das finale Zerlegen brachte überraschende Ergebnisse.

Wir geben es zu: Die Skepsis war groß, die Meinungen waren zu Beginn des Dauertests gespalten. Sie hält, sagten die einen. Das steht sie nicht durch, die anderen. Schließlich hat die ungewöhnliche und mutige Konstruktion der Ducati 1199 Panigale eine kleine Revolution angezettelt. 195 PS aus einem Twin zu kitzeln, noch dazu mit gewaltiger 112-mm-Bohrung, zu Drehzahlen bis 11.500/min fähig. Und als Krönung des Ganzen der Motor als tragendes Element, ohne eigentlichen Rahmen. Das schien recht verwegen.

Geschont wurde die Ducati 1199 Panigale jedenfalls nicht. Wurde über lange Distanzen gehetzt, über Rennstrecken gescheucht, durch den Feierabendverkehr gequält. Aber sie hat den Marathon überstanden. Vielleicht nicht in Rekordzeit, aber sie ist ja auch ein Renneisen, kein Tourensofa zum Kilometerfressen. Ganz reibungslos verlief zumindest die erste Hälfte des Marathons freilich nicht. So überraschte sie Kollege Schneider schon nach knapp 10.000 Kilometern damit, nach dem Kaltstart bisweilen nur auf einem Zylinder zu laufen, was aber mit dem Gangbarmachen der Auspuffklappe behoben war. Dieses Phänomen tauchte aber wieder auf, fortan stets unter nasskalten Bedingungen, und zwang im folgenden Winter bei Kilometerstand 24.150 zu mehreren Werkstattaufenthalten. Die Ursache dafür konnte nie so recht ermittelt werden. Ob der Tausch des Kabelbaums, der nach einem unverschuldeten Unfall erforderlich wurde, sie kurierte oder die ebenfalls getauschte Lambdasonde Wurzel des Übels war, konnte nie ganz geklärt werden. Jedenfalls war dieses Thema fortan Geschichte.

Von solchen Unpässlichkeiten abgesehen, bewies die Ducati 1199 Panigale aber auch Ausdauer. Touren von 1.300, 2.500 oder gar 3.000 Kilometern absolvierte sie mehrere Male am Stück klaglos. Und fanden sich auch viele Einträge im Fahrtenbuch, die sie wegen der Krümmerhitze unter dem Sitzpolster, der unkomfortablen Hinterhand oder des höllenlauten Auspuffgeräuschs geißelten, noch länger war die Liste an begeisterten Einträgen über ihr Temperament, ihre Stabilität, ihren feurigen Motor. Love it or leave it, kalt ließ sie niemanden. Die zweite Hälfte des Langstreckentests jedenfalls absolvierte die Duc mit großen Schritten. Und – fast – ohne Zwischenfälle.

Mysteriös war der Verlust sämtlicher Befestigungsschrauben der hinteren Bremsscheibe bei Kilometerstand 30.170. Trotz intensiver Untersuchung fand Ducati keine Erklärung dafür. Und trotz über 130.000 produzierter Exzenter-Spindeln, auf denen die Bremsscheibe sitzt, konnten von Ducati nicht einmal zehn Fälle weltweit ausgemacht werden, in denen sich die Schrauben gelöst hatten. Dennoch führte dieser Vorfall zu einer umgehenden Änderung der Wartungsvorschriften. So steht nun bei jeder Inspektion eine Drehmoment-Prüfung der Schrauben auf dem Pflichtprogramm. Leider wurde bei der Untersuchung im Werk in Bologna von einem unvorsichtigen Mechaniker beim Lösen der Auspuff-Befestigungsschraube wegen wiederholt klappernder Auspuffblenden die Auspuff-Halterung am Motorgehäuse abgebrochen. Was gegen Ende des Dauertests wohl zum Riss des Krümmers und dessen Austausch im Rahmen der 48.000er-Inspektion führte. Dazwischen zwang der Riss der Kette kurz vor der 36.000er-Inspektion unplanmäßig zum Werkstatt-Stopp, nachdem kurz zuvor der Gangsensor den Dienst quittierte. Von diesen beiden Vorfällen abgesehen, absolvierte die Ducati 1199 Panigale aber die zweite Hälfte der Testdistanz problemlos und ziemlich flott.

Für den krönenden Abschluss sorgte Chefredakteur Michael Pfeiffer höchstpersönlich. Er trieb die Ducati 1199 Panigale an einem Tag die letzten 1.400 Kilometer zum MotoGP-Lauf an den Österreichring und zurück. Abstecher im Fahrerlager in die Ducati-Box nebst kurzem Treffen mit Casey Stoner und dem Ducati-Werksteam inklusive. Zurück in Stuttgart standen die Abschlussmessungen auf dem Protokoll.

Der Prüfstand wies acht PS weniger Leistung aus als noch zu Beginn, entsprechend fielen die Fahrleistungen geringfügig schwächer aus. Und mechanisch war der Motor der Ducati 1199 Panigale zum Ende alles andere als ein Leisetreter. Einerseits. Andererseits hatte der Motor zwischen den lang gestreckten 12.000er-Inspektionsintervallen überhaupt nur einmal nach einem zusätzlichen Schluck Öl verlangt. Dazu war das Ergebnis der abschließenden Druckverlustmessung tadellos.

Billig ist der Spaß jedenfalls nicht. Das beginnt beim Verbrauch der Ducati 1199 Panigale. Sieben Liter verfeuerte der Twin im Schnitt auf 100 Kilometer. Reifen ist ein kurzes Leben beschert. Mit gutem Willen halten Pirelli Supercorsa SP oder Bridgestone S20 knapp 4.000 Kilometer durch. 7.000 Kilometer waren mit Metzeler Sportec M7RR und Dunlop Sportsmart II drin. Stress fürs Budget bedeuten dazu die Inspektionen. Recht moderat fielen noch die Erstinspektion und der 12.000er-Wartungsdienst mit knapp 300 respektive 600 Euro aus. Happige 1.500 Euro wurden dagegen für den 24.000er-Service fällig, bei dem erstmals die Kontrolle des Ventilspiels ansteht. Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich die klappernden Auspuffabdeckungen repariert. Offenbar kein Einzelfall. Noch dicker kam es mit der 48.000er-Wartung. 3.300 Euro sind ein Wort. Auch wenn rund 1.000 davon allein auf den Austausch des gerissenen Krümmers entfallen. Neben der regulären Inspektion, die etwa auf Höhe der 24.000er-Rechnung gelegen wäre, trieben der Wechsel von Kettensatz, vorderem Radlager und Lenkkopflager die Rechnung in die Höhe.

Macht unterm Strich 20,1 Cent pro Kilometer ohne Wertverlust und Spritkosten. Mithin knapp das Doppelte der Yamaha R1. Irgendwie passend daher das Schlusswort von Kollege Johannes Müller, der kurz vor Ende ins Fahrtenbuch notierte: „Laut, heiß, anstrengend – immer wieder ein Genuss.“ Und Service-Chef Jörg Lohse pflichtete bei: „Heiß, unbequem, ruppig – aber doch irgendwie …GEIL. Ciao Bella.“ Laut, heiß, trotzdem geil, dieses knappe Fazit findet sich auch häufig in den Leserzuschriften wieder. Und wie war es nun um die Innereien des Twins bestellt? Die riesigen Kolben zeigten sich vom Marathon ziemlich unbeeindruckt. Verblüffend geringe Ablagerungen auf dem Kolbenboden, die Kolbenhemden und Ringe makellos, selbst die dreiköpfige Ducati-Delegation aus Bologna und die beiden Vertreter von Ducati Deutschland staunten. Kleinere Laufspuren an den Zylinderwänden im unteren Bereich stuft Ducati als unbedenklich ein, zumal die Zylinder der Ducati 1199 Panigale maßhaltig sind und kein Ölverbrauch messbar war.

Nockenwellen und Kolbenbolzen boten einen erfreulichen Anblick. Getriebe, Ölpumpe und die Kupplung ebenfalls. Auch an den Ventilsitzen der Ducati 1199 Panigale fanden sich keine kritischen Spuren. So weit sah also alles recht proper aus, und die leistungsbestimmenden Teile gaben keinen Hinweis darauf, wo die sieben Pferdchen denn entschwunden sein könnten. Weder der Verdacht eines defekten Katalysators noch gelängter Steuerketten als Ursache bestätigten sich nach Untersuchung dieser Teile im Werk. Auch ein geändertes Mapping während der Testdauer scheidet als Erklärungsursache laut Ducati aus. So bleibt nur, die acht Weniger-PS zur Kenntnis zu nehmen. Deutlichen Verschleiß zeigten die eingelaufenen Pleuellager. Leichte Laufspuren auf dem Hubzapfen der Kurbelwelle stuften die Ducati-Techniker dagegen als nicht weiter bedenklich ein. Ebenso wie geringe Pittingspuren an einigen der DLC-beschichteten Kipphebeln und manchen Schaltklauen des Getriebes.

Völlig verschlissen und damit reif für den Schrott war dagegen eine der drei Schaltgabeln. Und während die Schaltwalze die Distanz unbeeindruckt überstanden hat, lief ihr Wälzlager im Motorengehäuse ziemlich rau. Auffällig waren zwar die leicht ovalen Ventilführungen und die mit 1,6 mm breit geschlagenen Ventilsitze, die aber allesamt noch innerhalb der – recht großzügig bemessenen – Grenzwerte lagen. Die hatte Ducati übrigens erst zur Testbesprechung parat, weil man selbst bislang nur eigene Erfahrungen bis 48.000 Kilometer Laufleistung hatte. Trotz der zu tauschenden Teile insgesamt also ein beachtliches Ergebnis für die Ducati 1199 Panigale, deren gewaltiger V2 in Sachen Leistung und Gewicht sicherlich an den Grenzen des Machbaren wandelt. Und gleichzeitig eine tragende Rolle im Chassis übernehmen muss. Abgerundet wird dieses Bild vom sehr guten Zustand der Fahrwerks-, Lack-, und Alu-Teile. Deren Oberflächen mussten immerhin drei Wintern trotzen und machten dennoch zu Testende einen ausgesprochen guten Eindruck. Umso betrüblicher, dass Ducati nach nur fünf Jahren Bauzeit dieses Kapitel unter dem Druck von Euro 4 wieder schließt.

Zustand: Der Allgemeinzustand der Ducati 1199 Panigale ist gut. Es sind keine Lackabplatzungen zu erkennen. Die Oberflächen des Motorgehäuses sehen gut aus. Bremsscheiben sind noch in gutem Zustand.

Zylinderkopf: Die Ventilführungen sind leicht konisch geweitet. Eine Auslassführung ist leicht außerhalb der Toleranz. Die Ventilsitze sind geweitet und auf der Auslassseite an der Toleranzgrenze.

Zylinder/Kolben: Zylinder und Kolben sind im guten Zustand. Es sind leichte Laufspuren vorhanden.

Kurbeltrieb: Die Pleuellager sind verschlissen. Die Trägerschicht ist schon leicht sichtbar. Die Kurbelwelle hat Laufspuren.

Kraftübertragung: Die Gangräder haben an den Schaltklauen deutliche Laufspuren. Ansonsten sind Getriebezahnräder und -wellen in gutem Zustand.

Rahmen/Fahrwerk: Rahmen sowie Fahrwerk präsentieren sich in gutem Zustand.

Betriebskosten auf 50000 Kilometern 18,5 Öl à 18,07 Euro 334,30 Euro 5 Ölfilter à 25,87 Euro 129,35 Euro 2 Luftfilter à 49,4 Euro 98,80 Euro 4 Zündkerzen à 35,85 Euro 143,40 Euro 3 Satz Bremsbeläge hinten à 45,67 Euro 137,01 Euro 4 Satz Bremsbeläge vorne à 101,02 Euro 404,08 Euro 3 Kettensätze 861,80 Euro Bremsflüssigkeit 9,52 Euro 1 Krümmer komplett 889,26 Euro Kleinteile, Schmierstoffe 279,42 Euro Dichtungen 91,86 Euro Inspektionen und Reparaturen 3.800,67 Euro Reifen (inkl. Montage, Wuchten und Entsorgen) 2.873,00 Euro Kraftstoff 5.063,71 Euro Gesamtkosten 15.116,17 Euro Anschaffungskosten 19.990,00 Euro Wertverlust 9.390,00 Euro Schätzpreis (Händlerverkaufspreis) 10.600,00 Euro Kosten pro Kilometer (ohne/mit Wertverlust) 30,2/49,0 Cent

Wartung und Reparaturen km-Stand Reifen vorne und hinten erneuert, Pirelli Diablo Supercorsa SP 3.319 Ventildeckeldichtung hinten erneuert (Garantie) 7.750 Reifen vorne erneuert, Pirelli Diablo Supercorsa SP 7.975 Reifen vorne und hinten erneuert, Pirelli Diablo Rosso Corsa 8.597 Ein Zylinder fällt aus, Fehlerspeicher auslesen, Klappe gangbar gemacht, Umrüstung Kabel Schaltereinheit links 9.410 Knarrgeräusche Lenkeinschlag, Bremsbeläge vorne erneuert 12.360 Reifen vorne und hinten erneuert, Pirelli Diablo Super Corsa SP 12.870 Bremsbeläge hinten erneuert 15.937 Lenkkopflager, Gabelbrücken und Rahmen überprüft auf Knarrgeräusche, Kettensatz erneuert 17.950 Spiegel rechts locker 18.948 Reifen vorne und hinten erneuert, Bridgestone S20 EVO 20.397 Reifen hinten erneuert (defekt), Bridgestone S20 EVO, Auspuffblende erneuert (Garantie) 23.224 Mit Motoraussetzer stehen geblieben, Fehlersuche erfolglos 24.150 Zündkerzen u. Bremsbeläge hinten erneuert, Fehlersuche erfolglos 24.554 Batterie und Lambdasonde erneuert (Garantie) 24.574 Reifen vorne und hinten erneuert, Dunlop Sportsmart II 27.836 Drehschutz Kupplungsnehmerzylinder erneuert (Rückruf) 28.464 selbstständiges Lösen der hinteren Bremsscheibenschrauben, Bremsscheibenaufnahme erneuert (Garantie) 30.170 Kettensatz erneuert nach Kettenriss 34.212 Bremsbeläge vorne und Reifen v/h erneuert, Bridgestone S20 EVO 35.203 Gangsensor getauscht (Garantie) 35.671 Prallblech Auspuff rep., Kupplungsnehmerzyl. getauscht (Rückruf) 35.700 Reifen v/h erneuert Metzeler M7RR, Radlager vorne erneuert 39.060 Radlager vorne, Kettensatz, Lenkkopflager, Auspuffkrümmer hinten und Bremsbeläge hinten erneuert 47.771 Reifen neu Conti SportAttack III    48.000

Seit 2004 fahre ich Ducati. Erst 999, dann 1098 S und seit 2013 die Panigale 1199 S Tricolore. Die 12.000-km-Inspektion steht an, und ich hatte bisher keinerlei Probleme! Eine Rückrufaktion wegen eines defekten Blinkerkabels wurde durchgeführt. Sie frisst Hinterreifen und ist für Soziusbetrieb nicht geeignet. Ich fahre seit 34 Jahren aktiv Motorrad, habe alle bekannten und viele Exoten auf Landstraßen und Rennstrecken bewegt. Die Ducati 1199 Panigale ist die schönste, schnellste und handlichste Maschine, die ich bislang pilotiert habe. Bin gespannt, was danach noch kommen soll? Ich hoffe, Ducati bleibt der Form treu und bewältigt auch die neue Euro 4-Norm!

Neben BMW R 1200 RT und jetzt RS fahre ich seit April 2013 die Ducati 1199 Panigale. Ausgetauscht wurde bisher die Kupplungspumpe wegen Luftblasenbildung. Bei Regen macht sie wegen des rutschigen Hinterradreifens keinen Spaß. Auch ist sie im Stadtverkehr nervig, die Motortemperatur ist schnell auf 102 Grad und die Hitzeabstrahlung am Auspuffkrümmer dann besonders stark. Ansonsten bin ich überwältigt von Leistungsentfaltung, Fahrwerk, der Handlichkeit und dem Fahrspaß auf der Landstraße. Ich bin begeistert von diesem Motorrad. Da ich jedoch nur 2.000 bis 3.000 km pro Jahr damit fahre, bewegt sich der km-Stand erst bei zirka 6.500. Auch die Inspektionen sind im Vergleich zu anderen Marken nicht teurer. Mein Fazit: viel Lust und Genuss (90 Prozent), wenig Frust und viel Spaß auf der Landstraße mit einem Traum von Motorrad.

Ich habe meine Ducati 1199 Panigale im Mai 2015 gekauft und bisher 15.000 km Fahrspaß genossen. Ein undichter Kupplungsnehmerzylinder und ein defekter Gangsensor wurden getauscht. Schön, dass ein Motorrad, das einen so weit aus dem Alltag beamt, trotzdem so alltagstauglich ist: Mit Satteltaschen und Gepäckrolle zum Zelten, mit z. B. Bridgestone-Bereifung ganzjährig unterwegs sein, trotz fehlender Garage immer zuverlässig anspringen und auch meinen 197 cm Körperlänge ein schmerzfreies Plätzchen bieten – alles kann sie. Tja, und die Lautstärke? Um 06.00 Uhr starte ich den Motor erst nach unserer (abschüssigen) Spielstraße, bei der Rückkehr Schrittgeschwindigkeit mit Standgas und dosierter Kupplung. Sie fährt sich so schön, wie sie aussieht, und so einfach, wie es Ducati niemals zugeben würde.

Ducait 1199 Panigale S im Juli 2012 neu gekauft, momentaner km-Stand 48.500 km. Auf Garantie wurden eine BBU (Black-Box-Unit) und die rechte untere Verkleidung (liegt am Krümmer an und schmort durch) getauscht. Wenigstens hat die neue Verkleidung ein Loch, um den Ölstand am Schauglas zu erkennen. Vorkommnisse ohne Garantie: Gabelsimmerringe nach 1,5 Jahren undicht. Nach 2,5 Jahren kommt Gabelöl aus dem elektrischen Anschluss des linken Gabelholms. Abdichtung nicht möglich, nur der ganze Motor kann getauscht werden. Kupplung zieht immer wieder Luft. Bei 36.000 km Nehmerzylinder gewechselt, ohne Erfolg. Die beiden großen Aluhülsen über dem Auspuffendtopf losvibriert. Bei 48.000 km Seilzug der Auspuffklappe ausgetauscht. Vorher hing ab und zu mal die Klappe fest. Gangsensor nach 40.000 km defekt. Die Pirelli Supercorsa halten etwa 2000 bis 2500 km auf der Landstraße, Verbrauch dort eher acht als sieben Liter. Kein oder kaum Ölverbrauch, erstaunlich bei dem Motor! Ansonsten: Wer Probleme mit losen Zahnplomben hat, sollte nicht zu dem Modell greifen. Lautstärke grenzwertig. Aber: Selbst nach fünf Monaten Standzeit schafft es die Zwergenbatterie, ohne Zuwendung über den Winter, die Maschine zu starten. Da hatte ich bei der 1150 GS mehr Ärger. Inspektionskosten sind Faktor zwei bis drei von Japanern. Trotzdem: Ich habe jeden Kilometer mit der Panigale genossen. Sogar die im Regen. Und ganz besonders die auf der Rennstrecke. Ich freue mich schon auf die nächsten 50.000 km.

Ganz klar haben die positiven Erfahrungen bis jetzt überwogen! Den Rest vergibt man der Diva ja schnell … So habe ich noch nie eine derart bequeme Duc gehabt (hatte vorher die 999 S). Das Fahrwerk (habe die Standardversion), die Bremsen und vor allem die Elektronik sind über jeden Zweifel erhaben! Einzig an den Motor muss man sich als Zweizylinder-Fan gewöhnen (Drehzahl-Orientierung, Durchhänger bei 5.000/min). Was auch als Duc-Fan immer noch grenzgängig ist, ist der Schallpegel der Ducati 1199 Panigale.

Dabei handelt es sich um ein Problem, das während des Konstruktionsprozesses bei unserem Zulieferer sporadisch auftrat (die Auswirkung besteht darin, dass der eingelegte Gang nicht korrekt auf den Instrumenten angezeigt wird). Nachdem wir aus dem Händlernetz entsprechende Informationen bekommen hatten, konnten wir das Problem Ende 2013 beheben. Bei der 1299 Panigale, die ja über eine Downshift-Funktion verfügt, wurde dann ein neuer Sensor verwendet, der zudem anders ins Fahrzeug integriert ist.

Wie die Fahrtenbucheinträge zeigen, hatte dies auf die Funktion ja noch keinen Einfluss. Dennoch, das Bauteil ist verschlissen und muss getauscht werden. Ähnliche Fälle sind uns übrigens aus dem Kundenkreis weder von der Ducati 1199 Panigale noch von der Ducati 1299 Panigale bekannt.

… zu den verschlissenen Pleuellagern und den Laufspuren am Hubzapfen der Kurbelwelle.

Dieser Verschleiß entspricht der Laufleistung. Die Lager befinden sich nach unseren Erfahrungen, auch wenn bereits stellenweise die Kupferschicht zum Vorschein kommt, noch außerhalb eines kritischen Bereichs. Der Motor wäre problemlos noch viele Kilometer weitergelaufen. Da der Motor zerlegt ist, würden wir einen Austausch empfehlen, die Kurbelwelle kann problemlos so wieder eingebaut werden.

Alle leistungsbestimmenden Teile befinden sich augenscheinlich in gutem Zustand, sodass der Grund nicht eindeutig auszumachen ist. Nach dieser Laufleistung sind nach unseren Erfahrungen 3 bis 4 PS weniger normal. Um den Grund für den Leistungsverlust zu finden, wären ein Zusammenbau des Motors und weitere Prüfstandstests nötig.

Wir empfehlen eine sorgfältige Reinigung und Schmierung. Läuft das Lager dann immer noch rau, ist es verschlissen. Funktionale Probleme dürften aber auch mit diesem Lager nicht auftreten, es beeinträchtig höchstens den Schaltkomfort. Eventuell könnte das Schaltgefühl etwas härter sein.

… den Pittingspuren an Kipphebeln und Schaltklauen.

Die DLC-Beschichtung der Kipphebel hat auf die Lebensdauer und die Zuverlässigkeit der Kipphebel keinen Einfluss. Sie können so problemlos weiterverwendet werden. Die Laufspuren an den Schaltklauen haben noch keinen Einfluss auf die Getriebefunktion. Auch diese Teile können beim Zusammenbau des Motors weiterverwendet werden. Unserer Meinung nach handelt es sich dabei nicht um Pittingspuren, sondern eher um Spuren unsauberer Schaltvorgänge.

Die Wertungstabelle gibt einen Überblick der MOTORRAD-Dauertest-Maschinen der letzten Jahre. 100 Punkte können maximal eingefahren werden, eingeteilt in fünf Teilwertungen. Zu den Kosten pro Kilometer zählen Ausgaben für Inspektionen, Ersatz- und Verschleißteile, Reifen und Kettensätze. Beim Benzinverbrauch wird der Durchschnitt über die gesamten 50.000 Testkilometer gebildet.

Der Wertverlust basiert auf einer DAT-Schätzung. Bewertet wird die Relation zum Listenpreis bei Beginn des Tests. Außerordentliche Werkstattbesuche führen zum Abzug von jeweils einem Punkt. Pannen unterwegs werden mit fünf Punkten Abzug bestraft. Neben den unplanmäßigen Stopps wegen einer gerissenen Kette und der Zündaussetzer sowie häufiger Werkstattbesuche sind es in erster Linie die bislang höchsten Kilometerkosten, die die Panigale ans Ende der Tabelle werfen.

Mit A1-Führerschein auf den Spuren von Superbike-Star Jonathan Rea – die...

Mit neuem Twin erweitert CF Moto die sportliche Einsteigerauswahl.

© 2022 MOTORRAD-Gruppe ist Teil der Motor Presse Stuttgart GmbH & Co.KG

Weitere Angebote der Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG & Motor Presse Hamburg GmbH & Co. KG